Seite 1 von 3

Eine alte Morini fuer die Rennstrecke?

Verfasst: Sonntag 23. Juni 2019, 19:03
von Stefan Bigalke
Hallo Forum,

letztes Wochenende beim Treffen habe ich mich mit Rüdiger über Rennstreckenumbauten von alten Morinis unterhalten.
Ein spannendes Thema. Als ich das in den Neunzigerjahren praktiziert habe, gab es noch problemlos gebrauchte Ersatzteile für kleines Geld. Das ist heute leider nicht mehr so und bei aktuellen Umbauten sollte die Standfestigkeit einen besonderen Stellenwert haben.
Ich habe bei meiner Rennstreckenmorini zwar Leistung gefunden aber die Pleuellager waren stets meine Achillesferse.
Wie könnte man solch ein Projekt heute angehen?
Heute könnte man Erfahrungen der Community bündeln. Vielleicht könnte man gerade Ansaugwege mithilfe einer Einspritzanlage (von einem vergleichbaren Fahrzeug übernommen) verwirklichen. Vielleicht könnte man auch eine gebaute Kurbelwelle mit wälzgelagerten Pleueln realisieren.

Was meint Ihr: Wie sähe eine konkurrenzfähige (gegen schnelle SR 500) Rennstreckenmorini 2020 aus?

Rüdiger interessierte sich für meine Vergasermontage. Ich packe hier mal ein Bild davon dazu. Die 14er Befestigungsschraube der Schwimmerkammer speist die Hauptdüse ausschließlich über den kleinen Schlauch. Die seitlichen Löcher der Schraube sind zugelötet.

Gruß, Stefan Bigalke

Bild

Verfasst: Sonntag 23. Juni 2019, 22:07
von norbert
Moin Stefan,

was meinst du mit "die seitlichen Löcher der Schraube"?

Was ist mit dem Schwimmer und dessen Ventil und den Überläufen?

norbert

Verfasst: Sonntag 23. Juni 2019, 23:38
von Camelreiter
Wie ich meine fließt durch diese seitlichen Löcher (der 14er Befestigungsschraube der Schwimmerkammer) der Sprit.

Gruß Erhard

Verfasst: Montag 24. Juni 2019, 09:14
von norbert
Ich hab´s mittlerweile geschnallt :wink:
Gemeint sind die seitlichen Löcher der Hauptdüsensitzschraube (die auch die Schwimmerkammer hält). Normalerweise läuft da ja der Sprit zur Hauptdüse durch.

Spannen bleibt, wie Stefan das mit dem Niveau in der Schwimmerkammer bzw. mit der Schwimmereinstellung hinbekommen hat (wahrscheinlich durch viel Ausprobieren und mit transparenten Schwimmerkammern).

norbert

Verfasst: Montag 24. Juni 2019, 10:09
von Stefan Bigalke
norbert hat geschrieben:Ich hab´s mittlerweile geschnallt :wink:
Gemeint sind die seitlichen Löcher der Hauptdüsensitzschraube (die auch die Schwimmerkammer hält). Normalerweise läuft da ja der Sprit zur Hauptdüse durch.

Spannen bleibt, wie Stefan das mit dem Niveau in der Schwimmerkammer bzw. mit der Schwimmereinstellung hinbekommen hat (wahrscheinlich durch viel Ausprobieren und mit transparenten Schwimmerkammern).

norbert
Try and Error...
Der Schwimmer schafft es immer noch, das Nadelventil zu zu machen. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich die Schwimmerposition (bei der Messposition) etwas 3 mm Richtung niedrigerer Spritpegel gestellt.

Ich habe damals da viel Arbeit reingesteckt, aber so richtig perfekt ist das nie geworden. Volllast, Teillast und Standgas geht einigermaßen aber beim plötzlichen Gas aufreißen klappt es manchmal gut und manchmal nicht so gut.

Besonders auffällig ist, dass bei Bremsungen Benzin in einem dünnen Strahl durch die Entlüftungslöcher herauskommt... :? :lol:

Eigentlich habe ich das Bild hier eher als abschreckendes Beispiel gepostet. Welche Irrwege man beschreiten kann...
Wieviel besser ginge das, wenn man da einfach nur einen Kanal mit Einspritzdüse hätte? Es gibt doch mittlerweile genug Motorräder, die eine Einspritzung haben. Schlechter als bei meinen gedrehten Vergasern wird man wohl mit der angepassten Einspritzanlage einer Ninja 400 auch nicht liegen.

Wenn man das dann noch mit 74,5er Kolben, *richtig* großen Kanälen und 57mm Hub kombiniert - dann sollte damit doch die ein oder andere SR500 zu überholen sein. :lol:

Bis die Pleuellager die weiße Fahne schwenken :?

Gruß, Stefan Bigalke

Verfasst: Montag 24. Juni 2019, 10:41
von v2fan
Hallo Stefan,

ich bewundere deine kreative Lösung in Sachen Gemischaufbereitung. Vielleicht finden wir aber auch eine Lösung mit einem Fallstromvergaser oder mit einer separaten Schwimmerkammer a la SSI.

Einspritzung wird nicht die volle Begeisterung bei den Veranstaltern hervorrufen, sofern auf Zeit gefahren wird. Sowohl Manfred als auch Irma publizieren ja ein Reglement, an das sich die Teilnehmer dann mehr oder weniger halten.

Viele Grüße, Rüdiger.

Re: Eine alte Morini fuer die Rennstrecke?

Verfasst: Montag 24. Juni 2019, 12:29
von Sir1
Stefan Bigalke hat geschrieben:Vielleicht könnte man auch eine gebaute Kurbelwelle mit wälzgelagerten Pleueln realisieren.
Franco Bergamasco benutzt für seine Renner oft ganz normale Kugellager - dann aber in C4. Für Strassenmopeds kommen C3 lager in Einsatz. Anscheinend hat er damit erfolg.

Verfasst: Montag 24. Juni 2019, 14:22
von corsarino
Norm-Kugellager als unteres Pleuellager?
Kann ich mir nicht vorstellen...

Verfasst: Montag 24. Juni 2019, 22:45
von Sir1
corsarino hat geschrieben:Norm-Kugellager als unteres Pleuellager?
Kann ich mir nicht vorstellen...
Selbstverständlich nicht - ich dachte an Hauptlager :roll:

Verfasst: Dienstag 25. Juni 2019, 08:16
von v2fan
Hallo,

danke für euer Feedback. Dachte Sören evtl. an so was ?

Gruss, Rüdiger.

Bild

Verfasst: Dienstag 25. Juni 2019, 08:28
von Camelreiter
So dick wie das is sieht für mich nach großkallibrigen Eintopf aus.

Erhard

Verfasst: Dienstag 25. Juni 2019, 08:32
von ipeco85
Frage mich, wie du das über die Kurbelwangen ziehen willst ;-) Nach Gummi schaut das Lager nicht gerade aus :D

Verfasst: Dienstag 25. Juni 2019, 09:38
von Stefan Bigalke
ipeco85 hat geschrieben:Frage mich, wie du das über die Kurbelwangen ziehen willst ;-) Nach Gummi schaut das Lager nicht gerade aus :D
Sooo schwierig kann das auch nicht sein:
1. Den Hubzapfen der Originalwelle in der Mitte durchtrennen.
2. Mit dem abgesägten Zapfen ins Drehbankfutter spannen
3. Mit einem Bohrwerkzeug, Fräswerkzeug, bzw. Halter dafür, das länger als eine halbe Kurbelwelle breit ist, ein Loch von der Kurbelwangenseite her in den Hubzapfen arbeiten. Das ist das eigentlich Schwierige: Eine steife längliche Halterung, so dass das erzeugte Loch genau zentrisch gegenüber dem Hubzapfen ist. Lochdurchm. ca 27 mm
4. Hubzapfenstummel ganz entfernen.
5 Doppelhubzapfen drehen (Durchm. ca.33 mit Absätzen auf 27)
5. Mit montiertem Lager und Pleuel zusammenpressen, ausrichten, fertig... :wink:

Sören! Mach mal! 8)

Gruß, Stefan Bigalke

Verfasst: Dienstag 25. Juni 2019, 09:45
von Sir1
Stefan Bigalke hat geschrieben: Sören! Mach mal! 8)
Bin schon am Nachforschen :lol:

Der hier hat ein schönes Presswerkzeug gebaut

Low tech geht aber auch :mrgreen:

Verfasst: Dienstag 25. Juni 2019, 12:31
von ipeco85
Hätt' ich mich nie getraut ...