Hinterrad 500er

Die Schwingenlagerung gehört z.B. hier hin.

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norbert
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Hinterrad 500er

Beitrag von norbert »

So, ich habe heute schönen Mist gebaut:

Beim Lösen der M8-Schrauben für die Scheibe hatte ich ohne großen Kraftaufwand gleich einen Sechskant abgerissen, die Schraube war offensichtlich schon beim Festziehen halb durch gewesen.
Das Beste wäre sicherlich gewesen, eine Mutter drauf zu schweißen und es dann weiter zu versuchen. Ich habe aber keine Schweiße und wollte weiterkommen ... Also habe ich begonnen aufzubohren. Diese Ausdreher, die ich habe, benutze ich nicht mehr, seit mir einer davon in einem Bremssattel abgebrochen ist. Letzlich habe ich bis 5,5 mm aufgebohrt, eine Torxnuss eingeschlagen, die Felge auf ner Herdplatte erhitzt und es so versucht. Nix, also den Schlagschrauber drauf, bis irgendwann die Torxnuss durchdrehte. Schöne Scheiße!
Leider mußte ich ja freihand bohren, da meine Ständerbohrmaschine nicht so einen großen Freigang hat. Letztlich ist die Bohrung nicht ganz mittig. Als ich zumSchluß nen 6er Bohrer nahm, ging´s an einer Stelle schon ins Alu.

Ich seh jetzt zwei Möglichkeiten: ich begnüge mich einfach mit 5 Schrauben, was eigentlic auch halten sollte,

oder ich muß ne große Ständerbohrmaschine finden, die Scheibe draufschrauben und deren Bohrung als Führung nehmen, um mit nem 8er Bohrer auszubohren. Danach weiter aufbohren, um eine Gewindebuchse einzusetzen. Fällt euch was anderes ein?
saludos
norbert
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Re: Hinterrad 500er

Beitrag von Sir1 »

norbert hat geschrieben: Samstag 6. März 2021, 21:28 ...die Scheibe draufschrauben und deren Bohrung als Führung nehmen, um mit nem 8er Bohrer auszubohren. Danach weiter aufbohren, um eine Gewindebuchse einzusetzen. Fällt euch was anderes ein?
So würde ich es machen. Würde auf freihändig gehen.
norbert
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Re: Hinterrad 500er

Beitrag von norbert »

Du machst mir Mut Sören :D , dann werd ich das so versuchen.

Ich war übrigens überrascht:
Ich hatte vermutet, dass die Gußvorderräder der 3 1/2 und 500er gleich sind. Ist aber nicht so. Auch das Vorderrad, wie das Hinterrad der 500er, hat auf der linken Seite das Radlager mit einem Seegering gesichert. Dafür ist die Distanz zwischen den Radlagern hinten wie vorn ein einfaches Rohr, und nicht so abgedreht, damit es in die Lager greift wie hinten bei der 3 1/2. Das ist wesentlich angenehmer beim Lagerwechseln.
saludos
norbert
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Re: Hinterrad 500er

Beitrag von Sir1 »

norbert hat geschrieben: Samstag 6. März 2021, 23:43 ...das Vorderrad, wie das Hinterrad der 500er, hat auf der linken Seite das Radlager mit einem Seegering gesichert. Dafür ist die Distanz zwischen den Radlagern hinten wie vorn ein einfaches Rohr, und nicht so abgedreht, damit es in die Lager greift wie hinten bei der 3 1/2. Das ist wesentlich angenehmer beim Lagerwechseln.
Ist eher Scheibenbremsenabhängig, denke ich. Bei meiner K1 und der K2 war es jedenfalls auch der Fall.
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Re: Hinterrad 500er

Beitrag von ipeco85 »

Was mir noch zum Ausbohren einfällt:
Schraube die Scheibe mit den restlichen 5 Schrauben an. Nimm einen 6mm Bohrer und stecke ein 8mm Rohrstück mit 1mm Wandstärke drauf. Gibt's wahrscheinlich im Baumarkt in Alu oder Messing. Dann kannst du ein einigermassen zentrisches 6mm Loch auch mit der Handbohrmaschine zur Zentrierung für einen Gewindeeinsatz reinbohren, ohne die Scheibe zu beleidigen.
Eventuell auch einen kleinen Senker zur Zentrierung verwenden, der durch die Scheibenbohrung passt, dann sollten auch grössere Bohrer einigermassen mittig bleiben

Viel Erfolg Peter
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, "wo kämen wir hin" und niemand ginge, um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge. (Kurt Marti)
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Re: Hinterrad 500er

Beitrag von norbert »

Eventuell könnte man auch zur besseren Führung eines 8er Bohrers zwei Scheiben übereinander montieren. Es bleibt zwar ein Spalt zwischen beiden, weil die in der Rundung aufeinanderliegen, aber die Bohrungen fluchten dabei dennoch. So sieht es jedenfalls aus, wenn ich die zwei Scheiben, die ich hier zuhause habe, aufeinanderlege :roll: Es wird wohl in jedem Fall ein ziemliches Gewürge geben.

Wenn das nicht klappt, notfalls großzügig ausbohren, Kaltmetall (2 K Knetmasse) rein und da dann ein neues Gewinde reinschneiden bzw. eine Gewindebuchse einsetzen. Das von einem Spezialisten zuschweißen zu lassen wäre wohl etwas aufwendig, müßte die ganze Felge vorher in den Ofen etc.

Irgendwie muß das gehen. Man kann ja nicht ein ganzes Rad wegschmeißen wegen so einem Mist!
saludos
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Re: Hinterrad 500er

Beitrag von Sir1 »

Man kann ja auch ein bisschen "vordremeln". Also ansatzweise das Loch rund schleifen (geht auch mit einem kleineren Bohrer) - oder zumindest symmetrisch unrund - und dann mit dem Bohrer den letzten "Feinschliff" bohren.
norbert
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Re: Hinterrad 500er

Beitrag von norbert »

Wahrscheinlich wäre es das Beste, vor jeder weiteren Bohrerei das Loch erstmal wieder mit Kaltmetall aufzufüllen. Die Schraube ist ganz durchgebohrt. Dann könnte ich mit kleinem Bohrer zunächst zentriert wieder beginnen und mich mit größeren weiter vorarbeiten. Eventuell ließe sich so ja sogar ein neues 8er Gewinde schneiden, mit Führung durch die aufgesetzte(n) Scheibe(n).
Ich hoffe, ich geh euch nicht zu sehr auf den Keks. Aber mir hilft so ein Austausch, mich damit zu beschäftigen und neue Ideen zu entwickeln. Und solch ein Problem kann ja jeder leicht mal bekommen. Hätte ich mir diese Gedanken vorher gemacht, wäre es nicht soweit gekommen :? In der Tischlerei würde ich ein dickes Hartholzstück mit dem richtigen Bohrungsdurchmesser draufsetzen. Aber hier geht es ja auch um eine wirklich exakte Platzierung. Als Metaller könnte man einen dickeren Flachstahl nehmen und drei Bohrungen von der Bremsscheibe kopieren, die man dann auf die Nabe schraubt (dabei das mittlere zunächst mit der Kernbohrung für M8). Vielleicht versuche ich auch das. Die Nummer mit den beiden übereinandergelegten Scheiben und dem 8er Bohrer blieben dann ja immer noch, falls doch eine Buchse notwendig wird.

Angeblich ist dieses "Kaltmetall", ich meine dieses zwei Komponenten-Epoxy-Knet-Zeugs ja gewindetauglich. Ich habe das zwar schon öfters mal benutzt, aber noch keine Gewinde reingeschnitten. Hat da jemand Erfahrungen? Es geht dabei ja auch nur um eine von sechs Schrauben. Mit einer Federscheibe und nem Tropfen Locktite muss man die ja auch nicht wie ein Berserker anziehen.

Meine Güte, wenn das so weitergeht, bin ich Jahre mit der Frankenstein beschäftigt :lol: Dann ist mir gestern noch meine Sprengringszange mit Wechselspitzen auseinandergeflogen und deren konische Spannfeder unauffindbar davongeflogen. Und beim Suchen danach ist die schlecht geschlossene Sortierkiste mit den Dellortodüsen, Zerstäubern, Nadeln und weiteren Innereien in die große Gemüsekiste mit den verdreckten abgebauten Teilen der 500er abgestürzt. Das war wirklich nicht mein Tag, aber wahrscheinlich kennt jeder von euch solche Tage. Was für ein geiles Hobby! :lol:
saludos
norbert
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Re: Hinterrad 500er

Beitrag von Sir1 »

Wie schlimm ist es eigentlich? Mach mal ein Foto davon. Wenn nur 10% vom Gewinde weggeborht sind, reicht das zurückgebliebene wahrscheinlich immer noch. Oder steckt noch was vom Bolzen drin - hast du garnicht erzählt?
Ich habe schon Kaltmetal benutzt und auch für Gewinde, aber nur wo keine Belastung drauf war. Wo Belastung drauf ist, würde ich Helicoil benutzen. Ich weiß, viele schrecken davon ab, weil sie schlechte Erfahrungen damit haben, aber vermutlich weil sie damit gepfuscht haben. Korrekt eingesetzt ist es eine sehr gute Lösung. Beispielsweise kann es in weichen Metalle, wo man oft ein- und ausschrauben muss, die Lösung sein.
seb
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Re: Hinterrad 500er

Beitrag von seb »

Hallo Norbert,

Du hast schon eine 6er Bohrung drin? Da würd ich den Rest des Kerns mit einem Diamantkugelschleifer frei Hand rausschleifen. Man sieht ja, wenn den Kern verlässt. Braucht Geduld.
Ich hoffe, die Schraube ist nicht so lang...

Die Dinger gibt es z.B. bei Reichelt Artikel-Nr.: PROXXON 28222 Diamantschleifstift, 1,8 mm, 2-teilig für unter drei Euro.
Damit konnt ich schon ein paar Gewinde retten.

Viel Erfolg!

Gruß
Seb.
ist die morini gesund, freut sich der mensch.
norbert
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Re: Hinterrad 500er

Beitrag von norbert »

So sah es am Samstag am Ende aus, als ich lieber erstmal abgebrochen habe
k-20210308_170323.jpg
k-20210308_170323.jpg (100.68 KiB) 6864 mal betrachtet
Ich versuch das nun erstmal mit Dremelei, wie Seb empfiehlt. Selbst wenn ich doch ne Buschse einsetzen muß, sollte das Ganze für´s Ausbohren eh deutlich zentrierter sein. Sieht diesbezüglich jetzt schon deutlich besser aus und ich bin bei knapp 6 mm angekommen. Habe dann aber aufgehört, weil ich zum Weitermachen meine Lupenbrille und meinen Zahnarzthaken brauche, wenn ich versuchen will das Gewinde doch noch irgendwie zu retten. Es bleibt spannend! Wenn ich die ersten zwei-drei Gewindegänge freikratzen kann, müßte der Rest doch auch mit nem Schneideisen zu erledigen sein.
Helicol habe ich nur M6 und den ganzen Zauber für M8 zu kaufen, habe ich eigentlich keine Lust. Wenn es nicht klappt kommt ne selbstschneidende Buchse rein, die ich noch liegen habe. Ist ja Fleisch genug dafür da.

Um mir ein kleines Erfolgserlebnis zu gönnen, habe ich im Vorderrad heute noch die Radlager gewechselt. Auf der Tachoantriebsseite wie gehabt mit Prügelei, in den anderen Sitz fiel es nach ordentlich Erwärmen mit der Herdplatte so rein.
Peter, die Gußvorderräder der 350 haben ja auch Scheibenbremsen, aber keine Seegerringe für das linke Lager (nicht bis zur 81er K). Wahrscheinlich gab es die grundsätzlich nur für die Dreischeibenmodelle.
saludos
norbert
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Re: Hinterrad 500er

Beitrag von Holger »

Moin Norbert
tja nun bist du schon doch recht weit aus der Mitte...ansonsten sind diese Gewindeausdreher hilfreich und sind bei Oldtimerschrauberei unerläßlich

https://www.ebay.de/itm/SWV-Linksausdre ... %3A2334524

leider wirst du die nicht mehr benutzen können ohne das Gewinde weiter zu beschädigen...dremeln ist die beste Geschichte nun...
viel Glück
norbert
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Re: Hinterrad 500er

Beitrag von norbert »

Das Foto täuscht ein bischen, weil ich drübergefeilt habe, um mal die Scheibe draufzulegen. Aber ja, es war schon deutlich aus der Mitte gelaufen.

Genau das Ausdreherset habe ich auch. Aber nachdem sich damit nichts tat, bekam ich Muffe, den Ausdreher wieder abzureißen. Ist mir eben schonmal in einer Bremszange wegen nem dämlichen Entlüftungsventil passiert, und dann kannste das Ausbohren vergessen.
saludos
norbert
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Re: Hinterrad 500er

Beitrag von norbert »

Ich habe das kleine Zahnarztseminar bestanden :P
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Das Gewinde konnte einigermaßen wiederhergestellt werden.

Mal sehen, was als nächstes passiert, nun steht eigentlich das Lenkkopflager an ...
saludos
norbert
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Re: Hinterrad 500er

Beitrag von norbert »

Mal zu allgemeiner Erbauung was anderes:
vor zwei Wochen ist in meinem Viertel dieser Karmann aufgetaucht. Ich habe mich natürlich sofort daran erinnert, wie ich Ende der 70er mit frischem Führerschein mal drei besoffene Freunde von ner Unifete in unsere Stammkneipe (Club 68 in Kiel, die Wernerkneipe) kutschiert habe. 4 Kerle in der Karre und ich hatte irgendwelche Füße vor der Nase :lol:
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Und gestern beim Besorgen der Radlager dann das chiceste Auto ever in der Innenstadt
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saludos
norbert
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