Morinis in Oschersleben Juli 2012

...sagt auch alles, oder?!
corsacorsaro
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Beitrag von corsacorsaro »

Hallo Horst, hallo Ralf
Danke für die Reaktionen.
Dieses Gespann mit Eigenbaurahmen sieht ja, mit Ausnahme der sehr merkwürdig geschweißten und geklemmten Gabel, nicht mal richtig ungepflegt aus. Die Frage, ob das Ding den Belastungen standhält erfordert eher einen Ingenieur und Materialprüfer. Das sieht aus wie ein Mix aus Originalgabel mit Komponenten einer BMW/EML Schwinge, die ziemlich zerstückelt wurde. Und die Konstruktion aus Lenkkopf und offenem Rahmenrückgrat wirkt nicht sehr drehstabil.
Als Anfänger im Rennsport weiß man oft nicht so recht was man tut. Aber mit der Erfahrung aus diversen Abnahmen sollte man schon wissen wo der Hase langläuft. Wenn dann dieselben Kandidaten mehrfach zurückgeschickt werden, weil wiederholt das vordere Schutzblech fehlt, oder der Fahrer des verdreckten Untersatzes mehrfach zum Putzen verdonnert wird, dann kann man doch an der Lernfähigkeit zweifeln (...oder absichtsvolle Ignoranz vermuten).
Vor Jahren wurde bei Diskussionen im Morini-Stammtisch intensiv darüber gestritten, ob es legitim sei, einfach mit so einer lieblos zusammengeschusterten Möhre anzutreten. Der wortführende Zweiradmechnikermeister mit Fremdfabrikat, der den technischen support für die ambitionierten Piloten gab, meinte sehr überzeugt, man bräuchte sich keine große Mühe geben. Da soll die Technische Abnahme mal ihre Arbeit vernünftig machen. Dafür sind die doch da. An dem Abend war zum ersten und wahrscheinlich einzigen Male ein älterer Herr anwesend, der beklagte, dass die Morinirenner so verwahrlost aussehen würden. Das brachte das Fass zum Überlaufen. Es wurde richtig lautstark debattiert, und das nicht im freundlichen Sinne. Die Befürworter der sauberen Linie waren deutlich in der Minderheit und wurden ziemlich krass übertönt, und auch vom schweigenden Rest der Versammlung nicht unterstützt. Das "coole Ambiente" der eben gerade nicht piekfeinen Renner und des entstandenen Rennteams fand sehr viel Unterstützung und Sympathie.
Da würde ich mich aus diesen Erfahrungen heraus doch der Meinung von Ralf anschließen.
Würde mich auf der Piste richtig ärgern von einem dubiosen Fahrzeug wegen eindeutiger technischer Mängel abgeräumt zu werden.
Ciao Dirk
Immota fides. Nec aspera terrent
Laubfrosch
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Beitrag von Laubfrosch »

Hallo Ralf, hallo Dirk,
zuerst mal zu dem Gespann. Es war ganz frisch aufgebaut worden und sollte in Zukunft bei Veteranenrennen fahren.
Die Vorderradschwinge ist eine umgestrickte Telegabel. Ob die Standrohre an der Stelle an der geschweißt wurde vorher entchromt wurden weiß niemand, der Besitzer bejahte dies, man kann es glauben oder nicht. Als Schwingholme dienten die Aluminiumtauchrohre die von der Telegabel jetzt übrig waren. Als Drehpunkt dient eine Halteöse der ehemaligen Bremszangenbefestigung Um die beiden Schwingholme verdrehsicher zu bekommen wurde ein Gabelstabi dazwischengeschraubt.

So und jetzt zu der Aussage des Zweiradmechanikermeisters...
Ein wenig assozial ist solch eine Aussage schon gell? Und den anderen Sportkameraden gegenüber auch. Wegen solch mangelhaft gewarteter Fahrzeuge dürfen die Sportkollegen dann länger an der Abnahme warten weil dieses Fahrzeug dann ganz pingelig untersucht werden muß. Das ist weniger Schikane, sondern dient einfach der Sicherheit der anderen Fahrer. Wenn an einem solchen Ranzbock dann etwas kaputtgeht, kann das für die anderen unter Umständen übelst ausgehen.(Bsp. Ölspur) Ein geputztes Fahrzeug signalisiert einfach das der Fahrer sich um die Technik gekümmert hat und aufkommende Defekte auch selber rechtzeitig erkannt und beseitigt hat. Wenn dagegen eine mehrere Zentimeter dicke Dreck und Ölschicht dem Fahrzeug anhaftet, gibt es wohl einen gewissen Wartungsstau. Und solch eine Wartungsschlampe gefährdet mit seiner Einstellung die Gesundheit seiner Mitkonkurrenten.
Ich bin kein Baiker, ich bin ein Smilie!
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corsacorsaro
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Beitrag von corsacorsaro »

Hallo Horst
Danke für dieses eindeutige statement. :D
Diese Laverda Konstruktion ist nach Deiner genaueren Beschreibung wirklich kriminell. Alu, Stahl, Schweißen, Klemmung und Geometrie. Was für ein Mix aus Unwägbarkeiten und gefährlichen Lösungen. Weia. :x
Die bereits beschriebenen Vorfälle mit fehlendem Schutzblech, peinlichem Putzen, gerissenem Öltank, abgerissenem Bremsanker und zerlegtem Federbein sind real passiert und haben meines Erachtens nicht zu einer Haltungsänderung geführt. Teilweise habe ich sie selbst miterlebt, teilweise wurden sie geschildert. Auch eine an diesem Ort erschienene Geschichte hat nur Kopfschütteln bei mir ausgelöst. Erinnere mich an eine Story, bei der im Training/Rennen ein kapitaler Sturz zum Blackout des Fahrers geführt hat. Trotzdem hat er dann am nächsten Tag das Rennen gewonnen. Toll!? Also wenn bei mir für Sekunden das Licht ausgeht, weil ich mich so heftig auf den Bregen gelegt habe, dann gehe ich sicher mal zum Arzt, und dann ist für den Rest des Wochenendes Schluß mit diesen Eskapaden, und ich warte mal die Folgen ab, und begebe mich in die Obhut von Freunden.
"Licht aus" ist vermutlich Folge einer Gehirnschütterung/Hirnprellung und könnte ohne weiteres eine innere Blutung nach sich ziehen, die recht gefährlich wäre. Bewußtseinstrübung, Ohnmacht. Das sollte man schon ernst nehmen. Oder es war nur so eine Geschichte, die ziemlich aufgebauscht wurde, aber immerhin vom fehlenden Problembewußtsein zeugt.
Zwei Piloten haben mir letztes Jahr erzählt, dass sie es wegen der "Schikane" aufgegeben haben beim VfV zu fahren. Andere wählen inzwischen die billigeren Varianten/Anbieter, weil diese bisher gebuchten Veranstaltungen bei VfV/Grab the flag sowieso viel zu teuer wurden. Genaueres kann ich nicht schildern, da ich, auch aufgrund dieser Auseinandersetzungen, schon lange eine andere Spielwiese aufgesucht habe. :?
Ich wünsche allen Rennsportfreunden viel Spaß bei ihrem Hobby und viel Erfolg, Gesundheit und ein sturzfreies Daherbrennen. Vielleicht nehme ich in Zukunft auch mal wieder die Morini mit. :P
Ciao Dirk :wink:
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Laubfrosch
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Beitrag von Laubfrosch »

Hallo Ralf, hallo Dirk,

jeder Veranstalter wird versuchen jedem der Nenngeld bezahlt hat auch zum Start zuzulassen. Schließlich hat der Fahrer, mit Anerkennung der Nennung, auch die Berechtihung zu Starten.
Rennsstrecken zu mieten sind nunmal nicht günstig Die Gründe sind hierfür sehr einfach. Streckenposten, Krankenwagen mit Notarzt, Race Controll (das sind die, die den ganzen Tag vor über 20/30 Bildschirmen sitzen und das Geschehen beobachten, um dann gegebenenfalls die Einsatzkräfte vor Ort zu dirigieren.) Außerdem muß die Verwaltung der Rennstrecke auch besetzt sein. Dann kommen noch der Reinigungstrupp und der Abschleppdienst.
Dieses ganze Paket muß der Veranstalter zwingend vom Betreiber kaufen,sonst gibts keine Rennstrecke!

Zu diesen Kosten kommen jetzt noch die Ausgaben für Zeitnahme und und die der Sportkommissare (Rennleiter, Fahrtleiter, Sportkommissar, technische Kommissare.)

Das alles muß durch das Nenngeld finanziert werden. Jetzt wird ja wohl auch klar warum Nenngelder so teuer sind. Ach noch eine Ausgabe habe ich vergessen. Wenn man unter Sporthoheit des DMSB eine Meisterschaft durchführt, muß an den DMSB eine Gebühr bezahlt werden und im Falle des VFV ist dies ja die deutsche Meisterschaft.

Wenn man die Rennserie GtF beobachtet fällt auf das das die Rennstrecken alle sehr weit von Deutschland entfernt sind. Deswegen auch die geringere Streckenmiete und demzufolge geringeres Nenngeld, dafür steigen aber die Kosten für An und Abreise.

Das sind die Gründe warum jeder Veranstalter versuchen wird alle Teilnehmer die genannt haben, auch zur Veranstaltung zuzulassen. das bedeutet aber nicht das jeder kommen kann wie er will, da Spielregeln einfach einzuhalten sind.

Wenn dann das Rennteam Elm - Asse nicht mit solchen Vorgaben zurechtkommt, sollten sie weniger beim Veranstalter, sondern bei sich selber die Gründe suchen wenn es zu Schwierigkeiten bei der Abnahme kommt.
Merkwürdigerweise akzeptiert das restliche Fahrerfeld diese Regelungen.
Es war aber schon immer so, selber ist man nie schuld, das sind immer die Anderen!

:D
Ich bin kein Baiker, ich bin ein Smilie!
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Moto_Marzzini
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Morinis in Oschersleben Juli 2012

Beitrag von Moto_Marzzini »

Moin,
Hier entsteht gerade eine seltsame Diskussion!

Dass man einzelne in der Art der Ausübung kritisiert, ok - aber wenn man das hier liest wird ein eindeutiges Bild gezeichnet:
Auf dieser Welt gibt es den personifizierten Ungehorsam der rennenden Motorradwelt, eine kleine Enklave aus dem Harzvorland, ein unbelehrbarer Haufen technischer Vollidioten tyrannisiert den Rest der Welt und der heißt „Rennteam Elm-Asse“
Äh - geht’s noch?

Ich selbst gehöre zum Stammtisch Elm-Asse, fahre Morini auf der Straßen und ab und an bei hist. Gleichmäßigkeitsfahrten.

@Dirk
zum Thema „…nie beim TÜV vorgestellt…“- doch! Meine ‚Renn‘-Morini fristet ihren Alltag außerhalb der Rennstrecke mit regulärer Zulassung im Straßenverkehr . Du sagst es ja selbst zur Laverda „…nicht mal richtig ungepflegt…“
Patina, Ranz und bunte Felgen sagen erstmals rein gar nix zum technischen Zustand der Fahrzeuge aus.
Und das Renner nie beim Tüv vorgestellt werden versteht sich von selbst, da hier auch Teile angebaut verbaut werden, die zwar keine Straßenzulassung haben, die aber deshalb nicht perse schlecht sein müssen!

@Horst
Mal so’ne Frage: wozu gibt es denn die Abnehmer denn eigentlich, wenn eine technische Abnahme doch nicht stattfindet
o-Ton Ralf: „Warum sollte man also am Moped etwas ändern wenn es ja doch immer wieder abgenommen wird“ – sind technische Abnehmer so etwas wie Statisten, um sozusagen ein vollständiges Bild einer ‚historischen Veranstaltung“ abzugeben? Oder sind die Abnehmer hier selbst durch die Veranstalter unter Druck (s.o)?

Schlecht vorbereitet Fahrzeuge gibt es die denn nur bei uns?
Ich gehe mal davon aus, dass bei anderen (bei EUCH selbst?) das auch schon mal passiert ist, dass es währen des Rennens (oder auch auf der Straße?) zu einem technischen Defekt gekommen ist, der bei nachgehender Analyse auch vermieden werden können , oder?

Nicht falsch verstehen – technisch sichere und gutvorbereitete Fahrzeuge sollten selbstverständlich sein und wenn die dann auch noch 'lecker' auzuschauen sind -super! Eine Technische Abnahme (nicht nur Lautstärke und das Vorhandensein eines Feuerlöschers – das ist keine Scherz) finde ich persönlich absolut akzeptabel bzw. auch notwendig und auch nicht lästig...

Ich möchte Euch bitten eine solche Pauschalisierung und Polemik hier zu lassen - eine verallgemeinerte, persönliche Anfeindung kann man sich hier im Forum auch sparen, wenn hier vom“ Rennteam Elm - Asse“ die Rede ist.
Das führt rein gar nicht zu einer sachlichen Diskussion!

Und wenn hier einige Stress mit einigen Einzelnen haben, dann ist das hier nicht die richtige Plattform!

Fasst Euch Ihr Kritiker doch mal selbst an die Nase: „Es war aber schon immer so, selber ist man nie schuld, das sind immer die Anderen!“

Schönen Gruß
Martin

P.S.
@Michael,
Danke für die Bilder von der Veranstaltung in Hildesheim! Kannst du mir das (per PN?) in max-Pixel zukommen lassen? – mir hat das nämlich viel Spaß gemacht und mit Verlaub hatte ich nie das Gefühl mit meinen Tun andere kriminell zu gefährden oder das strenge Auge eines Esthäten zu beleidigen…
fastina lente!
morini
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Re: Morinis in Oschersleben Juli 2012

Beitrag von morini »

Moto_Marzzini hat geschrieben: P.S.
@Michael,
Danke für die Bilder von der Veranstaltung in Hildesheim! Kannst du mir das (per PN?) in max-Pixel zukommen lassen? – mir hat das nämlich viel Spaß gemacht und mit Verlaub hatte ich nie das Gefühl mit meinen Tun andere kriminell zu gefährden oder das strenge Auge eines Esthäten zu beleidigen…
..... ne, bitte nicht via PN - schickt euch die Bilder bitte über eure "normalen" email Adressen.

Besten Dank
Achim
blumica
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Beitrag von blumica »

Schönen guten Abend,
ich dachte, ich wäre eine von den wenigen Frauen hier im Forum, aber es kommt mir so vor als würde ich meiner pubertierenden Tochter und ihren Freundinnen zuhören.
Läster, Läster...
Mensch Jungs habt ihr nichts Besseres zu tun?? Zum Beispiel Motorräder putzen ?
Oder wie wäre es mit der Auseinandersetzung über technische Rafinessen und Besonderheiten, das wäre dann bereichernd für alle.
Ich hoffe das dieses Mädchenclubgehabe mal ein Ende hat, wo sind die fachkundigen Männer?
Viele Grüsse
norbert
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Beitrag von norbert »

Mensch blumica, wenn es dich nach doch einiger Zeit zum ersten Beitrag treibt, war´s die Sache doch schon wert :D

Ich will dir ja auch nicht unbedingt grundsätzlich widersprechen in deiner Einschätzung :lol:
aber abgesehen von der einen oder anderen Elmer Spitze geht es hier irgendwie auch darum, ob ein Motorrad für die Rennstrecke grundsätzlich eine wunderschöne Lackierung und dergleichen haben muss, um respektiert zu werden.
Ich persönlich hänge mir seit es ihn gibt, den Classic Moments Kalender auf und freue mich an den geschundenen Maschinen und mit Paketband geflickten Stiefeln. Ok der Lappen um den Gabelholm (während eines GP-Rennens !) sollten heutzutage wohl nicht mehr passieren :lol: Einen Kalender heutiger GP-Maschinen, die nach jedem Umfaller sofort einen kompletten Lacksatz (wird ja eh je nach Sponsor ständig geändert) bekommen und nur aus geleckten Neuteilen bestehen, würde ich mir im Leben nicht, und in diesem Format schon gar nicht aufhängen. Aber die Geschmäcker sind verschieden ...

Ich freue mich bei den Klassikrennveranstaltungen an auch optisch schön gemachten Maschinen ebenso wie an denen, die keinen Cent in Lack investieren wollen, die Karre aber im Griff und Schuss haben.

Schokolade muß nicht immer nur süß sein :wink:

norbert
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Beitrag von morini »

... ich denke, hier liegt der Hund auch noch woanders begraben. Von daher Mädels (hä, kann ich jetzt ja schreiben) und Jungs. Ich denke, ob der räumlichen Nähe, die euch da im Elm verbindet, klärt ihr das mal am besten in einem persönlichen Gespräch mit denjenigen, die sich hier angesprochen fühlen.

Und damit das hier in aller Öffentlichkeit nicht ausartet, mache ich die Tür zu.

Gehabt euch wohl
Achim
Gesperrt

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