DUPLEX von Grund auf neu einstellen - wie?

Die Schwingenlagerung gehört z.B. hier hin.

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andijott
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DUPLEX von Grund auf neu einstellen - wie?

Beitrag von andijott »

Hallo zusammen,

für die DUPLEX-Bremse der 3 1/2 T konnte ich leider über die Suchfunktion nix finden, deshalb die Frage: wie werden die beiden Bremshebel ideal angebracht, welcher Winkel / Position? ...und wie wird die Gewindestange dazwischen eingestellt?
Bei meinem Restaurierungsprojekt bin ich mir nämlich nicht sicher, ob das alles so richtig war, da haben über die Jahre bestimmt einige dran rumgeschraubt. Außerdem habe ich unschöne Schleifspuren am Bremsdeckel, weil die Gewindestange daran anliegt.
Viele Grüße
Andi J.

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andijott
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Re: DUPLEX von Grund auf neu einstellen - wie?

Beitrag von andijott »

..nach Gefühl habe ich es jetzt mal so eingestellt….
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Viele Grüße
Andi J.

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Stefan Bigalke
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Re: DUPLEX von Grund auf neu einstellen - wie?

Beitrag von Stefan Bigalke »

Hallo Andi,

bei der Bremse würde ich folgendermaßen vorgehen:
-In demontiertem Zustand die Hebelverbindung so einstellen, dass die Backen sich synchron bewegen.
- Bremse einbauen, Achsmutter locker lassen
- Bremse kräftig betätigen und gezogen halten (Helfer oder Hilfswerkszeug)
- Achsmutter anziehen (jetzt ist die Bremse zur Nabe optimal zentriert)
- Bremse nicht mehr betätigen
- Hebelverbindung lösen
- Am Bowdenzug das Spiel so einstellen, dass das Rad sich gerade noch ohne zu Schleifen dreht
- Hebelverbindung montieren
- Hebelverbindung so einstellen, dass das Rad sich gerade noch ohne zu Schleifen dreht
- Einstellelemente kontern
- nach einer Einfahrdauer (500 bis 1000 km) das Einstellen wiederholen.

Gruß, Stefan Bigalke
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Werner Wilhelmi
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Re: DUPLEX von Grund auf neu einstellen - wie?

Beitrag von Werner Wilhelmi »

Das Problem bei der Bremse ist, dass die Verbindungsstange 2 x gekröpft ist, was sie aus Platzgründen in Verbindung mit dem Tauchrohr sein muss und was die Einstellmöglichkeiten begrenzt. Im Prinzip kann man immer nur 1 komplette Umdrehung verstellen oder nur wenige Winkelgrade.
Denkbar wäre vielleicht, an einer Kontermutter mit U-Scheiben oder Distanzscheiben zu arbeiten, um damit die Feinjustierung zu machen.

Grüsse
Werner
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Re: DUPLEX von Grund auf neu einstellen - wie?

Beitrag von seb »

Hallo zusammen,

mit U-Scheiben lässt sich die Lage der Gabelstücke zueinander nicht verändern.

Gruß
Seb.
ist die morini gesund, freut sich der mensch.
Werner Wilhelmi
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Re: DUPLEX von Grund auf neu einstellen - wie?

Beitrag von Werner Wilhelmi »

Seb,

du hast natürlich Recht. Ich hatte eine andere Konstruktion im Hinterkopf.

Gruß
Werner
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Re: DUPLEX von Grund auf neu einstellen - wie?

Beitrag von andijott »

Stefan Bigalke hat geschrieben: Montag 7. Februar 2022, 19:57
bei der Bremse würde ich folgendermaßen vorgehen:
-In demontiertem Zustand die Hebelverbindung so einstellen, dass die Backen sich synchron bewegen.

Gruß, Stefan Bigalke
Danke, aber noch mal ganz schlicht gefragt: ist das durch die Hebelverbindung nicht „automatisch“ gegeben?? Die feste Hebelverbindung zieht den zweiten Bremsbacken doch immer synchron mit, oder?
Viele Grüße
Andi J.

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Stefan Bigalke
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Re: DUPLEX von Grund auf neu einstellen - wie?

Beitrag von Stefan Bigalke »

Hallo andijott,

die beiden Wellen bewegen sich synchron aber Du solltest checken, ob die Nocken darauf gleichzeitig die Backen spreizen. Das hängt ja von der vorhandenen Einstellung ab. Vielleicht ist ja sogar ein Hebel verdreht auf der Welle montiert... Wie gesagt: Einmal genau von der Backenseite in die Bremse gucken und den Bowdenzughebel betätigen... das bringt Klarheit.

Gruß, Stefan Bigalke
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Re: DUPLEX von Grund auf neu einstellen - wie?

Beitrag von ipeco85 »

Zur allgemeinen Erbauung

Zwei Verfahren habe ich ergockelt, einmal das übliche:
https://ratracer.de/duplexbremse-optimi ... instellen/
und
eine etwas unübliche Methode - sh. Absatz "Einstellen von Motorrad-Duplexbremsen mit Koppelstange"
https://db0nus869y26v.cloudfront.net/de/Duplexbremse

Viel Erfolg
Peter
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andijott
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Re: DUPLEX von Grund auf neu einstellen - wie?

Beitrag von andijott »

....danke Euch!

Zu den links: den ersten hatte ich auch schon mal gesehen, aber letztlich fand ich die ganze Seite wenig hilfreich - am Schluss läuft es nach langwieriger Beschreibung nur darauf hinaus, es mal auf der Straße zu testen- eh klar....den zweiten link finde ich interessant, das mit der Meßuhr werde ich mal ausprobieren.

Momentan kann ich noch nicht im eingebauten Zustand checken, da ich die Bremsbacken mit Übermaß habe bekleben lassen - das wird jetzt erst mal abgedreht.
Viele Grüße
Andi J.

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Re: DUPLEX von Grund auf neu einstellen - wie?

Beitrag von heandl »

Hallo Andi,

Um die Handkraft maximal auszunutzen, ist es wichtig, dass die Hebel unten bei betätigter Bremse rechtwinklig zum Zug stehen (maximaler Hebel). Eine genaue Einstellung dürfte in diesem Fall aber schwierig werden, wenn immer nur eine Umdrehung verstellt werden kann. Man könnte höchstens überlegen, ob irgendwo ein Zwischenstück mit rechts/linksgewinde eingebaut werden kann.
Wenn Du die Beläge eh abdrehen musst, sollte aber danach eigentlich alles ziemlich genau passen.

Viele Grüße

Andi
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Re: DUPLEX von Grund auf neu einstellen - wie?

Beitrag von Stefan Bigalke »

Eine schöne Lektüre zum Thema "Trommelbremsen" ist das Buch "Besser machen" von Carl Hertweck.
Wenn man das liest und sich genau in die Technik hineindenkt, dann versteht man auch, welche geometrischen und systembedingten Probleme mit der Trommelbremse einhergehen und dass durch Abdrehen der Belege die Wirkung nicht unbedingt besser werden muss.

Die heftigste Auseinandersetzung mit einer Trommelbremse hatte ich als Jüngling als ich eine Freundin mit einer Honda XL500S hatte. Ein 34 PS Motorrad mit einer Mofa-Trommelbremse im Vorderrad. Diese Bremse wäre schon für ein 16 Zoll Vorderrad viel zu klein aber sie war in einem 23 Zoll Vorderrad :shock: verbaut.
Mit meinem jugendlichen Optimismus habe ich mir damals gesagt: "Wenn das so verkauft werden darf, muss man das auch zum Funktionieren bekommen!" Das war ein Irrtum. Ich habe alles, wirklich alles, optimiert: Hebelverhältnisse, allesbeste Rallye-Beläge perfekt angepasst, ideale Ruheposition der Beläge, beste Oberflächen, dickerer Seilzug.... es war völlig egal. Sobald die Bremse heiß war, konnte man den Hebel bis an den Lenker ziehen und die Verzögerung war eher beschaulich.
Was dann endlich den Durchbruch gebracht hat, war ein 21 Zoll Vorderrad mit Scheibenbremse, Gabel und passender Gabelbrücke. :twisted:

Gruß, Stefan Bigalke
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