Altes Öl aus dem Motor rauskriegen

Neue Kolben für mehr Pferdchen?

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suppenkasper
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Beitrag von suppenkasper »

Meine Möhrini dreieinhalb wurde 1973 zusammengeschraubt und mußte dann, wie viele ihrer Schwestern, mit dem damals vorhandenen Schmiermittel ihr Dasein fristen. Und alle taten sie dies recht ordentlich ohne irgendwelche Moonraker-Super-Hyper-Bromid-Schmierstoffe.
Dieser ganze Hype mit diesen sythetischen Ölen oder gar den diversen Ölzusatzwunderlassdiemineralölindustrienochmehrverdienmittelchen ist ein vollkommener Quark bei dieser thermisch kernstgesundesten Konstruktion. Das einzige Manko besteht in dem Nichtvorhandensein eines Ölfilters.
Der Magnet ist schon ganz nett, man müßte jetzt nur die magnetischen Schwebeteilchen irgendwie dazu verführen, sich auch in den Wirkbereich desselben zu begeben und vieleicht so freundlich zu sein, doch ihre paramagnetischen Schwebgenossen Huckepack mitzubringen.
Auch das Getriebe braucht keine EP Zusätze (ein gescheiterer Hinterschliff der Klauen hätte mehr Sinn).
Aber es ist anzuerkennen, daß die Marketingfritzen der Ölverklapper ganze Arbeit geleistet haben - beim Deutschen Michel zugegebenermaßen relativ einfach.
Im Falle Morini ist bei einem nicht bekannten Motorzustand, will man wirklich auf Nr Sicher gehen, die Zerlegung desselben und Reinigung der Ölführungen vorzunehmen. Die MMMotore verzeihen da zwar mehr als die zeitgenössischen wälzgelagerten Duc-Motore - aber mikroinvasive Maßnahmen bringen es letztendlich nicht. Danach kann man wieder Baumarktöl fahren.
Kleiner Exkurs zum Preis für Sythetiköle: Großabnehmer (Werkstätten) beziehen diese Superpröllen , gleichwohl in größeren Gebinden, für ca 2 Euronen/Liter - und der Endverbraucher ist dann halt Freiwild (oder macht sich dann noch freiwillig zu selbigen)
laulabiber
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Beitrag von laulabiber »

Hi Peter,

mal runter vom Gas und den 'Deutschen Michel' mal schnell vergessen.

Von mir aus pinkelst zu rein und steckst ein paar Bananen drüber. Wenn's schön macht und funzt hast meinn Glückwunsch.

Ich berichte von meiner Erfahrung und fast alle Kisten mit 150.000 bis 350.000 sind ungeöffnet -> UNGEÖFFNET zur Wiederholung. Ich mache den 'Scheiß' auch nicht wegen der Kolben oder der KW > die Nockenflanken und das Getriebe dank es dir und das - so solltest du wissen - ist das am höchsten beanspruchte Teil.
Wenn ich das Null-Schaltbar-Getriebe einer 4-Gang-V7 auf Hondaniveau damit bringe, dann haben die Ölpantscher klasse Arbeit gemacht!

Wie jeder will und ich hab's nicht böse gemeint, Kurt.
laulabiber
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Beitrag von laulabiber »

Allgemein.

Preis eines billigen Öles - ca. 3 - 3,5€
Preis der 1A-Qualität - ca. 8 - 9€.

Frage. Wie lange hält ein 'Großfass'? Altert das Öl? Wo stelle ich es hin?

Billig naxch 3.000 Km raus, 1A nach 20.000 Km raus. Sind knapp 7 Ölwechsel mehr >>> also kostet der Liter Billigöl ca. 20€ und ist dabei neu um Welten schlechter als die 1A-Suppe nach 20.000 Km.

Dann kommt noch das Ab-und-an-zerlegen des Motors dazu. Wedi's, Dichtungssatz und von der Arbeit ganz zu schweigen. Auch wenn die Teile 'vom Laster fallen' - ich mach's nicht!

Sorry. Ich habe zu wenig Geld, um die Billigvariante zu wählen. Kurt.
Twinfan
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Beitrag von Twinfan »

laulabiber hat geschrieben:Hi Robert,

ein Ölthread.

Mein Senf. Lass' das alte Öl raus und fülle ein Teilsynth z.B. Polo ein > billig - und fahre ein paar KM's bis das Öl warm ist. Dann raus und das selbe wieder rein für ca. 500 Km. Wenn für dich möglich, kippe den Ölreiniger rein, laufen lassen und raus.

Dann das Allerfeinste 10W-60 Racing Vollsynth von LM oder ähnliches. U.U. Ölverluststopp und Cera Tech in der halben Dosis rein und in 15.000 Km erst wechseln - logo ist die Kontrolle.

Reinigen der KW finde ich unnötig, da jede KW - ob Auto oder Reiskochermoped - einen Hubzapfen hat, Alle genauso produziert werden und niemand auf die Idee kommt, bei einem Actross die KW alle 10.000 Km innen mit Q-Tips zu reinigen.

Schneiß 1A Öl rein und deine Morini-Seele wird gesund.

Nur mal so als Beispiel. R90, BJ 76 und knapp 200.000 Km mit Originalkolben und -Zylinder. Auf Saarland- und Balkantour mit knapp 6000 Km 0,3 Liter Öl gebraucht und das Öl war schon 8.000 Km drin. Meine Reserve mit 0,2 L im Flachmann nicht angebraucht. Dabei statt 2,2 nur 1,65 Liter Öl drin. Allerdings in der von mir beschriebenen Mischung.

Noch was. Bin mit Liqui Moly weder verwandt, verschwägert oder arbeite dort.

Gruß, Kurt.
Hallo Kurt,

jetzt muss ich noch mal meinen Senf dazu geben. Die 200.000km deiner R90 sind eine stolze Leistung, aber mitentscheidend ist, sie hat einen Ölfilter und den hast du bestimmt ab und an gewechselt.

Eben diese äusserst wichtige Einrichtung fehlt der Morini leider.

Mit den von dir genannten Q-Tips(lustige Vorstellung) würdest du auch nicht weit kommen. Die Ablagerungen in den Ölkanälen sind dermassen festgebacken dass sie sich nur mechanisch mit einem Bohrer oder mit einem Druckstrahler entfernen lassen. Hatte schon Wellen, bei denen war nur noch ein winziger Spalt vom egentlichen Ölkanal frei, natürlich mit Lagerschaden!

Gruß Gerhard
Gruß Gerhard

Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht.Bild
dreieinhalber
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Beitrag von dreieinhalber »

Die alten Morini-Motoren sind wirklich kerngesunde Konstruktionen. Das zeigt sich daran, daß sie - trotz des in Morini-Fahrer-Kreisen recht beliebten Baumarkt-15W-40er Öls - noch zu anständigen Laufleistungen kommen. Es stellt sich halt nur die Frage, ob ich bei einem Ölwechsel nicht 10 Euro mehr für ein Superöl investieren sollte. Gerade die Problematik mit den verstopften Kurbelwellen-Ölbohrungen ist ja auch die Verwendung von sehr schlechten Ölqualitäten zurückzuführen. Bei einem guten Öl wäre der Verschleiß viel geringer und mit der fehlenden Ölkohle würde diese kittartige Masse gar nicht erst entstehen. Ich schätze mal grob, daß man durch Verwendung der von mir empfohlenen Öle nach Mercedes Benz 229.5 die Laufleistung glatt vervierfachen könnte. Dies sind Erfahrungswerte aus dem PKW-Bereich.

Noch was zur Viskosität: Ein Kollege, der hier 10W-60 empfiehlt, übersieht, daß Morini-Motoren eine sehr niedrige Öltempertur in der Ölwanne aufweisen. Diese Viskosität ist daher viel zu dickflüssig, die würde ich erste bei Temperaturen in der Ölwanne von über 130 Grad empfehlen. Geeigneter für Morini wären 5W-40er. Ich fahre in der Regel sogar 0w-30er. Die ebenfalls empfohlenen Ölzusätze, insbesondere das Keramikzeug, verschlechtern die Ölqualität und sollten nicht verwendet werden.
dreieinhalber
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Beitrag von dreieinhalber »

Noch was zu den Preisen von Spitzenölen, nur als Beispiele:

In der Bucht gibt es Mobil1 0W-40 ab 31,-€ für 5l.
Total Quarz 5W-40 gibt es ab 25,-€ pro 5l.

Wenn ich kleine Abstriche in der Qualität mache, statt MB 229.5 nur 229.3 (was aber auch eine sehr gute Ölqualität ist):

High Star 5W-40 von Praktiker 17,- € pro 5l, teilweise im Angebot für 10,-€ pro l.

Aber man kann Öl natürlich auch in der Apotheke kaufen.

Gruß Dreieinhalber
suppenkasper
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Beitrag von suppenkasper »

Dann kippen wir doch noch etwas Öl ins Feuer des Glaubenskrieges:
Mein Bruderherz hat mal bei einem Ölabfüller gearbeitet (der Firmenname tut nichts zur Sache, mir allerdings uU weh, wenn ich ihn hier nenne). Dort gab es einen gaaaanz groooooßen Behälter. Von Zeit zu Zeit kam ein Tankwagen mit Öl. Das wurde dann in den gaaaaanz grooooßen Behälter eingepumpt.
Dann kam dann noch ein anderer Lastwagen. Der hat dann gaaaanz viele neue, noch leere Kanister mitgebracht. Dabei gab es auf diesen Kanistern, damit es in der Ölabfüllfabrik nicht so trist aussah, ganzganz unterschiedliche Banderolen mit unterschiedlichen Firmennamen. Und dann wurden alle diese verschiedenen bunten Kanister auf einem Förderband zu dem einen großen Behälter mit dem gaaaaanz vielen Öl drinne gefahren. Dann bekamen die vielen bunten unterschiedlichen Behälter das Öl eingefüllt. Dann kamen wieder andere LKWs, die die vielen unterschiedlich aussehenden Ölkanister abtransportiert haben und zu den Geschäften transportiert haben, wo die Kunden sich dann über die große Vielfalt der angebotenen Ölsorten gefreut haben. Weil sie konnten es sich ja erstens jetzt aussuchen, ob sie lieber teures oder billiges Öl in ihre Motoren kippten und zweitens hatten Sie auch noch gleich viel Gesprächsstoff ergattert, über den man dann am Stammtisch (damals gab es noch kein Internet und Foren und so´n Zeugs) ganz toll mit seinen Freunden darüber streiten konnte, welches Öl denn das Allerbeste sei, das in den grünen oder das in den roten Kanistern ? Oder vieleicht doch eher das in den Silberfarbigen mit den Straßenmeisterei-orangenen Streifen ? Manchmal sogar so sehr, daß die Freunde bald gar keine mehr waren.
corsarino
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Beitrag von corsarino »

Hallo zusammen,

hier mal ein altes Foto meiner 501er Welle, die bei rund 40000 km einen Lagerschaden hatte.
Pleuel waren schwer beweglich, rechtes KW Lager hatte tiefe Riefen.

Das Moped hatte zumindest die letzten 15000 km regelmäßig Ölwechsel mit mineralischen Agip (stand zumindest auf dem Kanister) bekommen.
Was vorher war weiß kein Mensch, aber das Moped war im gepflegten und geschmierten (Schwinge usw.) Zustand.

Die Kanäle für die Pleuels waren zu!

Welchen Grund diese Verunreinigung hatte und was passiert wäre wenn ich rechtzeitig Öl mit Additiven (die den Dreck lösen, durchs Lager spülen und in der Schwebe halten) passiert wäre überlasse ich eurer Phantasie... :roll:

Das Ergebnis wäre wohl ähnlich gewesen :?

Gruß, Andreas


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gk
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Beitrag von gk »

ach , immer wieder schön so`n ölfreed. erhitzt doch immer wieder die gemühter.

bevor ich ausschweife. morinitechnisch haben wir das ja wieder mal geklärt. es krankt an der fehlenden filtrierung, einfachstes öl reicht und synthetik auf dreck bzw. bisheriges mineralisch ist gift.auch die gebinde-preise passen.
suppenkasper hat geschrieben:Dann kippen wir doch noch etwas Öl ins Feuer des Glaubenskrieges:
ich muß hier nochmal zwischenfunken damit keine mißverständnisse aufkommen.
peter, das feuer könnte ich jetzt zum teil wieder löschen :mrgreen: deinen löwenzahn-beitrag, nee es war die maus, kann ich so nicht stehen lassen. könnte vielleicht mißverstanden werden.

das laß ich nur gelten , wenn du in deinem großen tank ein öl einer bestimmten spezifikation x bunkerst und daran alle mal saugen. das mag auch heute noch bestand haben.der ein oder andere mischt hinterher zur grundsubstanz noch was von obelix hinzu oder auch nicht.

aber es liest sich so, als wärst du der meinung, alles wäre eine suppe und kricht hinterher nur das entsprechende papperl auf`n kanister. das ist natürlich quatsch mit soße.
es gibt schon unterschiede in qualität, eigenschaft und anforderung, synthetik oder nicht. so hast du es wahrscheinlich auch nicht gemeint. aber so liest sich das.
ich hab `ne zeit lang für die triebwerkskollegen gearbeitet. ist zum glück schon eine ganze weile her. war immer mit schweinerei verbunden, war nicht mein ding. damals stand die rumpeldüse in den startlöchern.die emissionsgrenzen haben sie bereits wieder ins "aus" gekickt. schade eigentlich, schlecht war sie nicht. es hätte noch evolutionsstufen gegeben...
jedenfalls extra für pumpedüse-motoren freigegebene öle waren kein gag der marketingfritzen. deren gag war nur der empfohlene verkaufspreis, aber am öl haben die werkstätten schon immer verdient, wo dran denn sonst.
dann kam irgendwann wiv (wartungsintervall-verlängerung), dann war/ist wiederum low ash ein thema (ascheeintrag im dieselpartikelfilter!)und erforderte demenstprechend angepaßte motorenöle. vw-motorsport , bmw-m gmbh betreib mal ein hochdrehzahl-konzept mit 15wehfirsich aus`m baumarkt.
ja natürlich geht alles,aber nicht langfristig und nicht ohne folgen.

und erzählt mir hier nicht, es gebe keine unterschiede, da schwillt mir doch ein wenig der hals.

munter bleiben
günni
Zuletzt geändert von gk am Freitag 27. August 2010, 11:31, insgesamt 1-mal geändert.
munter bleiben
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laulabiber
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Beitrag von laulabiber »

Hi Morinisti.

Wie war mein Werdegang?
NCR-Duc ohne Ölkühler - von mir demontiert. Öl vom Fuchs-Großkanister. Themp bei Landstrasse 120-130. Am Stlfser 180 bis es den Stöpsel der Schwingenlagerung wegschoss.
Nun war Rennstreckentraining im August und Salzburgring angesagt. Meldung mit Freunden und wohin geht die Themp. Erwartete min. 180 Grad und wechselte darum zum Esther-Vollsynth. Was war nun > 135 Grad bei brütender Hitze. Und was war noch > das Getriebe fühlte sich komplett anders an > trotz vollkommener Nadellagerung.
Cera Tech. V7 auf Linksschaltung umgebaut. Dabei musste das Getriebe aus dem Rahmen und Chris bei IMT öffnete es. Ausgemessen > alles war ok Noch mit Excenter feinjustiert. Dann das MTX rein und etwas besser. Scheiß drauf und Cera Tech 0,15L rein und schon besser. Zuletzt landete die ganze Dose mit 0,3L im Getriebe und das Grinsen ist seitdem nur operativ zu entfernen.
Meine Meinung. Ausprobieren! Motoren wie die Morinis sind klasse, aber das Getriebe ist wirklich kein 'Meisterwerk'. Ich bin der Meinung, dass diese Art von Motoren generell eher ein Getriebeöl mit Motoreigenschaften benötigt.

Der Vorbesitzer der V7 hat mal gutes Geld an der Quali des Hinterachsöles gespart. Per Saldo hat er alles neu gebraucht > 1400€ war die Rechnung!

Meine Morini bei 60.000 gekauft. Ranzliger Motorzustand. Kerzen von Bosch und Champion mit unterschiedlichen Werten drin. Jetzt hat sie 176.000 drauf und dreht im 5-ten aus. Lediglich die Zyl kamen mal runter, weil ich die Fußdichtung entfernte. That's all.

Test. Nehmt mal ein 70W-140 GL5 zwischen die Finger und dann das Standart mineralische Motoröl.


Gruß, Kurt.
dreieinhalber
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Beitrag von dreieinhalber »

Kurt, Deine Ausführungen beweisen, daß das verwendete Motoröl tatsächlich einen beträchtlichen Einfluß auf den Motor hat. Jedoch redest Du von einer Duc, bei Morini liegen die Dinge etwas anders. Morinis kranken nicht an zu hoher, sondern eher zu niedriger Öltemperatur. Die höchst Öltemperatur, die ich gemessen habe, was mal in den Abruzzen, bei gefühlten 40 Grad Außentemperatur, auf einer Paßstraße im Vollastbereich 105 Grad. Hier bei uns fahre ich meistens bei 70 - 90 Grad rum. Und bis der Motor diese Temperatur erreicht, braucht es auch 20 km. Wie sind Eure Erfahrungen? Dank Trockenkupplung finde ich, daß für solche Betriebsbedingunen PKW-Leichtlauföle ideal geeignet sind. Da diese schon EP-/AW-Additive (Hochdruck- und verschleißmindernde Zusätze) sowie Reibungsminderer enthalten, sind keine weiteren Additive mehr notwendig, im Gegenteil, diese würden das ausgeklügelte Mischungsverhältnis des Höchstleistungsöles durcheinander bringen. Wie gesagt, ich fahre normalerweise 0W-30, falls ich einen Urlaub im Süden plane, würde ich 5W-40 einfüllen. Ohne irgendwelche Zusätze. Das Schaltverhalten ist dabei absolut in Ordnung, sogar den Leerlauf findet man.
Falls die Öltemperatur höher ist, so ab 120 Grad, kann man ja Mobil1 5W-50 verwenden. Das wird sogar für Rennautos verwendet.
Gruß Dreieinhalber
laulabiber
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Beitrag von laulabiber »

Hallo Dreieunhalber und der Rest.

Auch die Morini belommt die Mischung. Ebenso die Autos - Twingo sieht bald die 200.000 und es war noch NIE was.
Bei der Morini kommt etwas mehr Ölverluststop rein. Toskana zu zweit im Sommer waren knapp 130 Grad im Öl. Alle 5.000 kommen 0,4 Liter nach - bei auch verringertem Ölstand.

Noch mal. Ich mach's wegen der Getriebe und ich habe für ALLES nur noch EIN Öl.

Das Verfahren ist bewährt. Ferner verwende ich seit ca. 30 Jahren die Frantz-Feinstfilter. Im Klartext bekommt der Turbo T3 alle 150.000 einen kompletten Wechsel - sonst Filterpatrone austauschen und die Entnahme ergänzen.

Jeder wie er will - ich bleibe dabei, da es funzt. Schlecht gewartete Motoren brauchen lange, bis sich der Vorteil einstellt > U.U. sofort eine Verschlechterung. Daher vielleicht der schlechte Ruf! Racing Vollsynth 4-Takt 10W-60.
Grufti
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Beitrag von Grufti »

Hallo an alle Gutgläubigen,

was Peter mit dem gaaaanz großen Behälter ansprach, konnte ich bei einem Benzinabfüller Nähe von Bonn in den Jugendjahren erleben.
Der Abfüller "Wat krichs du den?".
Der Tankwagenfahrer "Aral"
Abfüller "Mußte warten, hab zur Zeit ne gelbe Parone drin für Shell"
Aral war nämlich blau eingefärbt, Esso rötlich, alles aus dem gleichen Tank.
Und bei den Ölen wurden die Kunden mit dem "Reibrollentest" oft hinters Licht geführt. Dabei fällt mir ein Satz ein, den eine kritische Zeitung bei einer Gegenprobe schrieb. "Der Urin eines zufällig anwesenden Hauptwachtmeisters hatte die gleiche Schmierfähigkeit wie das Öl von XX"

In der heutigen Zeit undenkbar?

Wenn Lufthansa, Daimler oder VW ein Öl empfehlen, ist es sicher brauchbar.
Aber sehr selten wird da ein Getriebe mitversorgt und die speziellen Getriebeöle können wir in den Morinis auch nicht fahren.
Da müssen wir uns schon an den Erfahrungen der Vielfahrer orientieren.
Hartmut
Wer nicht bastelt, hat schon verloren.
suppenkasper
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Beitrag von suppenkasper »

Damits diese Woche schön "bunt" bleibt noch ein paar Anmerkungen, der Einfachheit halber ohne Zitat des jeweiligen Bezuges:

-Armes Getriebe muß sich mit Motoröl begnügen
Ganz kurz mal die italienischen Scheuklappen wegklappen und den enttunnelten Blick über den Tellerrand in den schwindelerregenden Abgrund japanischer Motoren/Getriebebautradition richten. 99% derselbigen schmieren seit Jahrzehnten ihre Getriebe mit Motoröl (die Lilac gehörte bauartbedingt wohl zu den Ausnahmen); üblicher (feiner) japanischer Standard ist dabei die Zwangsversorgung einer oder gar beider Getriebewellen mittels (gefiltertem!) Drucköl, welches durch sehr feine Bohrungen bzw fertiggegossene Kanälchen in einer der beiden Motorgehäusehälften zugeführt wird. Ich beziehe mich auf Eigenerfahrung mit Kawa 250, 305, 900R, Honda VT500, XLV 650, 750 und sogar Yamaha TZR 250 mit quasi integrierter Trockensumpfschmierung des Getriebes ! Daß praktisch alle japanesischen Neukonstruktionen seit ca 1970 einen Haupstrom-Feinfilter haben, wurde überraschenderweise hier ja schon mal
wahrgenommen (oder zumindest geäußert). Selbstverständlich hatten die Söhne Nippons auch ihre Malaisen, speziell dann, wenn ihnen die Marketingabteilung die Entwicklung eines, aus japanesischer Ingenieurssicht als Motorradantrieb wohl maximal blödsinnigen, großvolumigen Einzylinderaggregates aufzwang. XT 500/550/600 - 5. Gang läßt grüßen.
Begibt sich nun der gänzlich unerschrockene Tellerrandwandler in frei wählbarem Durchlaufsinn zum automobilen Getriebebau, wird er auf pures Nervengift stoßen: Honda (et. al.) verwendete (tuns vieleicht noch) in ihren
Autogetrieben zB Motorenöl 15W40. Eigene Erfahrung CRX 1.6l; km-Leistung 330000 km; KEINE Defekte; Getriebe ist immer noch der Benchmark.

-Der Pumpe-Düserich
da bastelte man in der Einöde WOBistans Anfang des Jahrtausends eine Direkteinspritzungs-Bauform, wo mittels K-Nocken über Monsterkipphebel auf ein Ministoßstängelchen mi 13 kN pro Hub eingedroschen wird und wundert sich, daß bei systembedingt nicht vorhandener hydrodynamischer Schmierung gaaaaanz viel Verschleiß auftritt. Jetzt muß die Ölindustrie helfen und mit einer "Lang-Lebe" Superprölle das System retten. Was ist geblieben ? Ein Haufen Schrott auf der Müllhalde der Geschichte. Den Quark zum Spezialöl mit hochgezüchtetem Luftabscheidevermögen zur Genesung der
maximal möglichen Motoren Miß-konstruktion (dabbelju) aus der KDF Werft spare ich mir aber jetzt.

-Ein Topf und viele bunte Döschen
Daß aus einem gaaaanz grooooßen Behälter viele verschiedene bunte Kanisterchen bedient werden, ist bestimmt nicht die Regel, aber eben auch KEINE Singularität.

-Der Ventiltrieb südlich des Weißwurschtäquators
Tolle Wurst - Hochdrehzahlkonzept, und dann noch ein Anhänger mit Madames 2 Pferden hinten dran. Daß der Ventiltrieb mit der gewölbten Tasse, die sich leider auch nicht mehr drehen darf, verreckt geht, hat am allerwenigsten mit dem verwendeten Schmiermittel zu tun. Wie RNT gestützte Veschleißuntersuchungen belegen, tritt der höchste Verschleiß pro
Arbeitsspiel im Leerlauf auf (schon wieder Nervengift) und eben NICHT bei hohen Drehzahlen, wo sehr günstige Verhältnisse zur Ausbildung eines hydrodynamischen Schmierfilms vorliegen. Weiters ist selbiger bereits durch die Kinematik des Ventiltriebs in engen Grenzen vorbestimmt, so daß ein nachträgliches Gekrickel mit Öl oder das Abfeuern der Werkstoffkanone (DLC und andere Beschichtungen) meist nur eine Symptombekämpfung darstellt. Wers genauer wissen will, kann ja (heimlich) nach den schriften von Kümpel, Holland et. al. suchen und selbige vieleicht sogar lesen.

-Gaaanz oft Ölwechsel machen.....
ist gaaaaanz schlecht zB für den Ventiltrieb ! Verschleißmindernde Zusätze auf Zinkdiphosphatbasis sind nicht sofort aktiv und werden erst im motorischen Betrieb durch mechanische und thermische Einwirkung "scharf" gemacht. Die verschleißmindernde Wirkung stellt sich also erst nach einer gewissen Betriebszeit ein, und wenn sie dann wirkt, kommt wieder so ein Stammtischplatzhirsch und wechselt das Öl und verbreitet seine Heldentat ganz stolz im Zwischennetz - dann mal Prosit!

-350000 km mit linksdrehendem Supperflutschiglitschi S4711.....
deswegen sind die alten Knödelpressen so laaaaahm - das Öl dreht entgegengesetzt zu Knurbelwelle. 350k mit einem richtigen Motor (zB Honda A-Twin) gibts öfter, auch mit Baumarktöl und 20k Wechselintervallen. Die Frage könnte auch lauten: hat der Motor trotz oder wegen SFG S4711 so lange gehalten ? Wo ist die Gegenreferenz ? Langstreckenmotoren sind meistens auch die Langläufer, weil ihnen die wirklich bösen Betriebsbedingungen (Kraftstoffeintrag bei Kaltstart, Rußeintrag durch Überfettung bei niedriger Temperatur, Wassereintrag über BlowBy im Niedrigtemperaturbetrieb, etc) erspart bleiben. Ebenso sind ihre Bauteile weitaus seltener thermozyklischen Schwankungen unterworfen - letztere
provoziert man in der Motorenentwicklung absichtlich, um einen Motor innerhalb von 100h zeitgerafft auf einen Zustand nach 1000h (und mehr !) Realbetrieb zu altern.

All diesen Anmerkungen steht natürlich die mächtigste aller möglichen Gegenargumentsstrategien gegenüber:

Das Prinzip der sich selbst erfüllenden Erwartung

Schönen Tach noch
Twinfan
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Beitrag von Twinfan »

Mensch Peter,

jetzt bin ich nicht wirklich schlauer, hat aber rießig Spass gemacht deine Texte zu lesen.
Gerne mehr davon..............

Gruß Gerhard dervorkurzemerstwiederölwechselgemachthat :wink:
Gruß Gerhard

Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht.Bild
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